In Zusammenarbeit mit der Burghof-Klinik.
Wir leben in Zeiten der "Machtbarkeit" und der "Bekämpfung". Allem, was in unser ideales, pragmatisch und technisch geprägtes Weltbild nicht passt, wird der Krieg erklärt. Auch die Depression wird zum Feind gemacht und bekämpft. Die "Machbarkeit" dieses Unterfangens (sprich: die Therapiebarkeit) wird zur Freude der Pharmaindustrie heraufbeschworen.
Depression ist zu einem ICD-10-Code geworden, "wie jede andere Erkrankung". Depression wird schnell erklärt ("Botenstoffmangel"), kaum aber verstanden. Aus meiner langen Erfahrung als Psychotherapeut und Psychiater weiß ich, wie existenziell wichtig es für den/die einzelne/n Patienten/in ist, sich im Anderen verstanden zu fühlen und letztendlich sich selbst besser verstehen zu können, um dann wieder die emotionalen Pforten zu öffnen. Die humanistisch- psychotherapeutischen Zugänge bieten sowohl ein biographisch-individuelles, wie auch ein universelles Verständnis an, das aus der tiefen Quelle des Menschseins schöpft.
"Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt."